Emmen LU
Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Luzern |
Bezirk : | Hochdorf |
BFS-Nr. : | 1024 |
PLZ : | 6020+6032 |
Koordinaten : | 47° 5' n. Br. 8° 18' ö. L. |
Höhe : | 427 m ü. M. |
Fläche: | 20.37 km² |
Einwohner : | 26'895 (31. Dezember 2004) |
Website : | www.emmen.ch |
Karte | |
Die Gemeinde Emmen ist ein Vorort von Luzern in der Schweiz und gehört zum Amt Hochdorf .
Inhaltsverzeichnis |
Geographie
Die Gemeinde liegt zwischen (von West nach Ost) Littau im Südwesten, Luzern und Ebikon im Süden, Buchrain im Osten, Eschenbach LU und Rothenburg im Norden und Neuenkirch im Nordwesten. Sie besteht aus den beiden Ortsteilen Emmen-Dorf und Emmenbrücke. Der erstere liegt im Reusstal - der letztere grossteils in einer welligen Hochebene, minderheitlich (die unteren Quartiere) ebenfalls im Reusstal. Emmen-Dorf besteht aus den Teilen (Ober-)Dorf und Unterdorf (im Nordosten anschliessend). Zum Ortsteil Emmen, welcher der historische Siedlungsschwerpunkt ist, gehören noch die Weiler Rottertswil (452 m.ü.M.;2,6 km nördlich des Dorfs) , Waltwil (421 m.ü.M.;3 km nordöstlich) und Waldibrücke (422 m.ü.M.;3,9 km nordöstlich) - sowie das Industriegebiet Emmenfeld/Hasli/Buholz zwischen Emmen-Dorf und Waltwil. Wegen des Flugplatzes ist die Ebene Emmenfeld/Haslifeld, ausser den Industriezonen, unverbaut. Zwischen Buholz und der Reuss liegt ein grösseres Waldgebiet - der Obere Schiltwald - und zwischen Waldibrücke und der Reuss der Untere Schiltwald. Durch die industrielle Ansiedlung entstanden im Ortsteil Emmenbrücke die ersten grösseren Wohngebiete. Mittlerweile hat Emmenbrücke den Ortsteil Emmen in Sachen Einwohnern weit hinter sich gelassen, breitet sich weiter aus und schluckt ehemals landwirtschaftliche Zonen. Vor allem in den Gebieten westlich von Gerliswil entstanden am südwärts gerichteten Hang neue Wohnsiedlungen, die immer noch grösser werden. Die Kleine Emme , die im Gebiet Ibach von links in die Reuss einmündet, bildet die Grenze zwischen dem Littauer Ortsteil Reussbühl und Emmenbrücke. Einziges grösseres Waldgebiet im Ortsteil Emmenbrücke ist der Riffigwald. Der gesamte Nordwesten der Gemeinde ist ländlich geprägt mit zahlreichen Häusergruppen und Einzelgehöften. Durch dieses Gebiet fliesst von West nach Ost der (Hellbühler-) Rotbach, welcher auf einigen Kilometern Länge die Nordgrenze zwischen Emmen und Rothenburg LU bildet. Von der gesamten Gemeindefläche von über 20 km² werden 46,6% landwirtschaftlich genutzt. Ausserdem bedecken Wald und Gehölz 18,2% der Ortschaft und ein Drittel (wachsend) ist Siedlungsfläche.
Nachbargemeinden
Emmen grenzt an Buchrain LU , Ebikon , Eschenbach LU , Littau , Luzern , Neuenkirch und Rothenburg LU .
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Zwischen 1798 und 1870 wuchs die Einwohnerzahl zwar stetig, aber nicht in Riesenschritten. Danach folgte ein hundertjähriger starker Wachstumsschub. Bereits 1950 war die Marke von 10'000 Einwohnern überschritten. Zwischen 1970 und 1980 stagnierte die Bevölkerung. Der Grund ist in der Rückwanderung eines Teils der ausländischen Bevölkerung in ihr Heimatland infolge der Wirtschaftskrise nach dem Erdölschock zu sehen (viele Betriebe der starken Industriebranche bauten in dieser Zeit Stellen ab). In den 80-er-Jahren erfolgte der letzte grosse Bevölkerungsschub. Seit dem Jahr 2000 stagniert die Einwohnerzahl. Emmen ist nach der Stadt Luzern die Gemeinde mit den meisten Einwohnern im Kanton Luzern.
Bevölkerungsentwicklung 1798-1920 | |
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Jahr | Einwohner |
1798 | 1'330 |
1837 | 1'513 |
1850 | 1'764 |
1860 | 1'832 |
1870 | 1'948 |
1880 | 2'235 |
1888 | 2'484 |
1900 | 3'162 |
1910 | 4'229 |
1920 | 5'024 |
Bevölkerungsentwicklung 1930-2004 | |
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Jahr | Einwohner |
1930 | 7'905 |
1941 | 8'716 |
1950 | 11'065 |
1960 | 16'856 |
1970 | 22'040 |
1980 | 22'392 |
1990 | 25'407 |
2000 | 26'885 |
2002 | 27'000 |
2004 | 26'895 |
Sprachen
Die Bewohner benutzen als Umgangssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 81,57% Deutsch, 5,01% Serbokroatisch und 3,91% Italienisch als Hauptsprache an. Weiter gibt es zahlreiche Personen, welche Spanisch, Portugiesisch, Türkisch, Tamilisch und Kurdisch besser oder gleich gut wie Deutsch beherrschen. Grosse Teile der Secondos (Kinder der Einwanderer) sind in verschiedener Reihenfolge dreisprachig (Muttersprache der Eltern, Standarddeutsch und Mundart).
Religionen - Konfessionen
Früher waren alle Einwohner Mitglieder der römisch-katholischen Kirche. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Heute (Stand 2000) sieht die religiöse Situation folgendermassen aus: Es sind 64,17% römisch-katholische-, 12,71% evangelisch-reformierte- und 4,60% orthodoxe Christen. Daneben gibt es 6,87% Muslime, 6,52% Konfessionslose und 0,85% Mitglieder anderer nichtchristlicher Glaubensgemeinschaften.
- Orthodoxe: meist Serben, Montenegriner und Mazedonier; daneben Griechen
- Muslime: mehrheitlich Albaner; viele Bosniaken, Türken und Kurden; einige Araber und Berber
- übrige Nichtchristen: fast ausschliesslich Hindus (Tamilen aus Sri Lanka)
Herkunft und Nationalität
Bevölkerung nach Nationalität (Volkszählung) | ||
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Nationalität | Anzahl ohne Doppelbürger | Anzahl mit Doppelbürger |
Schweiz | 18'171 | 19'456 |
Serbien-Montenegro | 2'332 | 2'408 |
Italien | 1'299 | 1'811 |
Kroatien | 678 | 741 |
Bosnien-Herzegowina | 711 | 727 |
Spanien | 500 | 564 |
Portugal | 449 | 461 |
Sri Lanka | 286 | 334 |
Mazedonien | 320 | 326 |
Deutschland | 212 | 295 |
Türkei | 152 | 169 |
Österreich | 89 | 123 |
Der Ortsteil Emmenbrücke weist zahlreiche grosse und grössere Industriebetriebe auf. Diese arbeitsintensiven Branchen benötigten ab 1960 zahlreiche Arbeitskräfte. Zwischen 1960 und 1972 siedelten sich viele Leute aus Italien, Spanien, Griechenland und der Türkei in Emmen an. Mit Beginn des Bürgerkriegs in Sri Lanka kamen zahlreiche Tamilen nach Emmen. Zwischen 1990-2000 kamen vor allem Portugiesen und Leute aus dem zerbrochenen Jugoslawien (Albaner, Bosniaken, Kroaten, Mazedonier, Montenegriner und Serben). Die neuesten Einwanderer kommen aus dem Maghreb, aus Schwarzafrika, Lateinamerika und Asien. Allerdings handelt es sich dabei nicht um eine dritte Einwanderungswelle, weil die Zahl der Zuwanderer viel geringer ist als in den beiden Einwandererwellen. Ende 2004 waren von den 26'895 Einwohnern 19'043 Schweizer und 7'852(=29,2%) Ausländer. Da in verschiedenen Quartieren der Ausländeranteil noch weit höher liegt - teilweise über 50% - kam es in den vergangenen Jahren zu Problemen zwischen Schweizern und Angehörigen einzelner Zuwanderergruppen. So wurde Einbürgerungswilligen aus dem früheren Jugoslawien in Volksabstimmungen der Schweizer Pass verweigert. Emmen machte in der ganzen Schweiz negative Schlagzeilen mit dieser Einbürgerungspraxis. Die Gemeinde sucht nun dieses Problem mit einer Einbürgerungskommission und vermehrten Gesprächen zwischen Einheimischen und Zuwanderern zu lösen. Bei der letzten Volkszählung waren 67,59%(einschliesslich Doppelbürger 72,37%) Schweizer Staatsangehörige. Es gibt zahlreiche Einwanderergruppen.
Verkehr
Die Gemeinde Emmen ist verkehrstechnisch hervorragend erschlossen. Die beiden Autobahnanschlüsse Emmen-Süd und Emmen-Nord liegen auf Gemeindegebiet. Bis vor wenigen Jahren war der Ortsteil Emmen mit der Bahn (Linie Luzern-Lenzburg; im Volksmund Seetalbahn genannt) erschlossen. Weil die Strecke weiter nach Norden verlegt wurde, ist Emmen nur noch - dafür mit mehreren Linien - per Bus erschlossen. Im Ortsteil Emmenbrücke liegen (sowohl an der Strecke Luzern-Olten wie Luzern-Lenzburg) die Haltestellen Emmenbrücke und Emmen-Gersag. An der Linie Luzern-Lenzburg liegt ausserdem noch die Haltestelle Waldibrücke. Für den Nordteil der Gemeinde ist die Haltestelle Rothenburg (an der Linie Luzern-Olten) näher als die auf Gemeindegebiet liegenden Haltestationen. Sämtliche Quartiere sind durch Busse erschlossen. Per Bahn oder Bus sind Teile der Gemeinde von morgens 4.45 bis nachts 1.30 Uhr erschlossen. Busgesellschaften, welche Haltestellen auf Gemeindegebiet haben, sind die Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) mit den Linien 2 und 13, die Auto AG Rothenburg, Postauto, die Rottal Auto AG und die ortseigenen fünf Linien der Emmer Busbetriebe mit Dutzenden von Haltestationen.
Wirtschaft
Einer der wichtigsten Arbeitgeber der Gemeinde Emmen ist der Militärflugplatz Emmen ( ICAO Code LSME) der Schweizer Luftwaffe . Hier befindet sich neben dem Flugzeugwerk auch die Schweizer Kunstflugstaffel "Patrouille Suisse." Der Flugplatz beherbergt etwa 1400 Arbeitsplätze. Der Flugplatz wird im Rahmen des Stationierungskonzept der Armee auch weiterhin bestehen als Ausweich, Transport- und Werksflugplatz.
Geschichte
Emmen wird als Emau erstmals in einem Schreiben von König Lothar erwähnt. Darin bestätigte er die Unterstellung von fünf freien Männern unter die Herrschaft des Klosters im Hof in Luzern. Das Kloster Murbach im Elsass übte jahrhundertelang die Herrschaft aus. Im Jahre 1291 kam die Gemeinde unter die Herrschaft der Habsburger . Diese verloren Emmen nach der Schlacht bei Sempach im Jahr 1386 . Seitdem gehört Emmen zu Luzern . Bis 1798 war die Gemeinde Teil des Amts Rothenburg. Auch die Emmener beteiligten sich am Bauernkrieg von 1653 . Von 1798 bis 1803 gehörte Emmen zum Distrikt Luzern. Der heutige Ortsteil Rottertswil allerdings gehörte zum Distrikt Hochdorf. Seit 1803 ist Emmen dem Amt Hochdorf zugeteilt und dessen einwohnerstärkste Gemeinde . Der Gemeindeteil Rottertswil kam erst 1814 zu Emmen.
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Emmen
- Artikel Emmen im Historischen Lexikon der Schweiz
- Artikel Emmenbrücke im Historischen Lexikon der Schweiz
- Artikel Kleine Emme im Historischen Lexikon der Schweiz
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Wikipedia
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