Thalwil
Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Zürich |
Bezirk : | Horgen |
BFS-Nr. : | 0141 |
PLZ : | 8800 |
Koordinaten : | 47° 18' n. Br. 8° 34' ö. L. |
Höhe : | 486 m ü. M. |
Fläche: | 5.53 km² |
Einwohner : | 16'607 (31. Dezember 2005) |
Website : | www.thalwil.ch |
Karte | |
Thalwil ist eine politische Gemeinde im Bezirk Horgen des Kantons Zürich in der Schweiz . Thalwil liegt auf mehreren Stufen an den Hängen des Zimmerberg am linken Ufer des Zürichsees.
Inhaltsverzeichnis |
Geographie
Thalwil liegt am nördlichen Abhang des Zimmerberges. Im Wald in Richtung des im Mittelalter als „Urwald“ angesehenen Sihlwalds befinden sich zwei künstliche Weiher, der Waldweiher und der Gattikerweiher. Diese dienten beide als Stauseen für den Betrieb der Industrien in Gattikon. Heute werden die beiden Weiher als Naherholungsgebiet sehr geschätzt.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1634 | 601 |
1762 | 1'100 |
1799 | 1'149 |
1833 | 1'318 |
1850 | 1'889 |
1880 | 3'293 |
1900 | 6'791 |
1950 | 8'787 |
1990 | 15'647 |
Religionen - Konfessionen
Thalwil ist eine der ältesten Pfarreien am Zürichsee. Das erste, dem heiligen Martin geweihte Gotteshaus wurde 1179 gestiftet. Dieses bestand trotz Brandschatzung im alten Zürichkrieg und mehreren Blitzschlägen bis 1845 . Infolge Platzmangel und Baufälligkeit sollte das alte Kirchlein abgebrochen werden. Matthias Wieland (Kantonsrat) und H. U. Schmied (Zimmermeister) entwarfen 1836 für die Gemeinde einen grösseren Neubau an gleicher Stelle. Der Bau verzögerte sich, und so bestellte die Gemeinde 1844 vor dem Abbruch der alten Kirche den rennomierten Kirchenbauarchitekten Ferdinand Stadler für ein Gutachten. Dieser brachte einen Gegenentwurf ein, welcher jedoch abgelehnt wurde. Schliesslich wurde die Kirche in der ursprünglich geplanten Version mit einigen Änderungen nach Stadler gebaut und am 24. Oktober 1847 eingeweiht.
Fast 100 Jahre später ( 1943 ) brannte die Kirche bei Reparaturarbeiten am Turm bis auf die Mauern nieder. Sie wurde wieder aufgebaut und mit einem zeitgenössich aussehenden Turmhelm versehen. Von dieser Kirche im Ortsteil Platte geniesst man eine schöne Aussicht über den ganzen Zürichsee von Zürich bis Lachen.
Ferner besitzt Thalwil seit 1898 eine katholische Kirche (katholische Kirchgemeinde zusammen mit Rüschlikon), seit 1864 das Methodisten-Bethaus, seit 1924 die heutige evangelisch-methodistische Kirche und das Vereinshaus der Chrischona -Gemeinde wie auch die Kapelle der Baptistengemeinde .
Wirtschaft
Die erste grosse bauliche Entwicklung erfolgte in den Jahren 1838 bis 1840 durch den Bau der Seestrasse. Das Dorf war früher nur auf dem Seeweg und durch die Landstrasse mit der Stadt und den übrigen Gemeinden verbunden. Diese neue, nicht ohne Widerstand erbaute Verkehrsverbindung brachte den Neubau von stattlichen Herrenhäusern sowie den Aufschwung der Industrie. So entstanden im Laufe der Zeit neben verschiedenen kleineren Betrieben die späteren grossen Textilunternehmungen, wie die Färberei Weidmann, die Seidenfirma Robert Schwarzenbach & Co. AG; ferner die Seidenfirma Gebr. Schmid, später Heer & Co. sowie die Baumwollspinnerei Schmid AG in Gattikon . Diese Unternehmungen veränderten, zusammen mit dem 1875 erfolgten Bau der Eisenbahnlinie, das Dorfbild in starkem Masse. Neue Wohnsiedlungen entstanden für die Arbeiterschaft, und es setzte eine Bauspekulation ein, wie man sie erst wieder nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte.
Heute, nach den marktwirtschaftlichen Veränderungen, sind diese grossen, ehemals weltbekannten Textilbetriebe weitgehend verschwunden und haben Wohnüberbauungen Platz machen müssen, während sich vermehrt kleinere und mittlere Betriebe in der 1971 neu geschaffenen Industriezone im Oberdorf/Böhni ansiedelten, wo sich ein Gewerbezentrum entwickelte. Die Verlagerung erfolgte nicht zuletzt dank der guten Verkehrsverbindungen durch die Bahn und die auf der Zimmerbergkette entstandene Autobahn A3. Neuestens hat auch der im Jahre 1989 eingerichtete Verkehrsbetrieb TROL (Busbetrieb der Gemeinden Thalwil, Oberrieden und Langnau a.A.; heute Zimmerbergbus) weitere Impulse zur Entwicklung gegeben. So wurden anstelle der Fabriken für die Bevölkerung neue Arbeitsplätze geschaffen und die Bautätigkeit nahm in den letzten Jahrzehnten stark zu. Landwirtschaftsbetriebe verschwanden mehr und mehr, und heute ist Thalwil vornehmlich eine Wohngemeinde in unmittelbarer Nähe der Stadt Zürich. Täglich fahren gegen 7000 Wegpendler zu ihren Arbeitsplätzen in die Stadt.
In der heutigen Industrie- und Gewerbezone Böhni hat sich als grösster Arbeitgeber in der Gemeinde die Firma UNISYS Schweiz AG (Computerbranche) angesiedelt. In einer ersten Bauphase wurden für diesen Grossbetrieb gegen 500 Arbeitsplätze eingerichtet; die zweite Etappe ist seit einigen Jahren vollendet.
Gattikon
Dank der verbesserten Verkehrserschliessung (u.a. Sihltalbahn) entwickelte sich auch der ehemals verträumte Hof Gattikon (der westlich des Zimmerberges an der Sonnenseite von Thalwil liegende Dorfteil bis zur Sihl ) von einigen Dutzend Einwohnern zu einer Bevölkerung von über 2500 Personen.
Geschichte
Das ehemalige Bauerndorf Thalwil umfasste einst die vier Wachten Ober- und Unterdorf, Ludretikon und Langnau (heute eigene Gemeinde). Der Hof selbst war im Besitz der Grafen von Habsburg , die ihn den Freiherren von Eschenbach zu Lehen gaben. Haupterwerbszweige der Bevölkerung bildeten die Landwirtschaft, der Rebbau sowie vereinzelt die Fischerei und die Schifffahrt. Grössere Grundstücke besass das Kloster Muri mit seinem Amtshaus am See und den Lehenhöfen; ferner das Kloster Wettingen, ebenfalls mit Lehenhäusern und seinem Kollaturrecht über die Kirche. Thalwil hat die älteste Holzkorporation des Kantons Zürich, die Bannegg-Waldung, welche vor 550 Jahren dem Kloster Muri gehörte und 1483 in einer Urkunde an die zwölf Nutzniesser der Hofstätten des Klosters überging. Heute ist diese Holzkorporation im Besitze von 16 Bannegg-Genossen sowie der Gemeinde. Daneben liegen auf Gemeindegebiet auch der Landforst (früher Fraumünsterforstamt) sowie die Gemeindewaldungen.
Im Jahre 1713 erfolgte die Abtrennung der Wacht Langnau. Dieser Dorfteil bildet seither eine eigene politische Gemeinde mit Kirche.
Im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung aufgrund der Nähe zu Zürich stark an. Heute ist Thalwil mit seinen Nachbargemeinden Rüschlikon, Oberrieden und Langnau praktisch zusammen gewachsen.
Politik
Gemeindepräsidentin ist Christine Burgener ( CVP ).
Sonstiges
Thalwil hat eine grosse Palette von Restaurants. In über 30 Gaststätten wird von indisch über türkisch bis nach südostasiatisch alles serviert.
Wappen
Das Wappen zeigt in Silber zwei gekreuzte schwarze Rohrkolben mit grünen Stengeln und Blättern.
Weblinks
Commons: Thalwil – Bilder, Videos oder Audiodateien |
- Offizielle Website der Gemeinde Thalwil
- Statistische Daten Gemeinde Thalwil
- Artikel Thalwil im Historischen Lexikon der Schweiz
- Gemeinde Thalwil im GIS des Kantons Zürich
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Kanton Zürich | Bezirke des Kantons Zürich | Gemeinden des Kantons Zürich
Koordinaten:
47° 18' N, 8° 34' O
Kategorien : Ort in der Schweiz | Ort im Kanton Zürich | Schweizer Gemeinde
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Wikipedia
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Thalwil aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Thalwil verfügbar.