Rütli
Das Rütli (älter: Grütli "kleine Rodung", daher auch franz. le Grütli) ist eine Bergwiese am Urnersee (der Urnersee ist ein Teil des Vierwaldstättersees), in Seelisberg, auf der nach der Legende das "ewige Bündnis" der Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden (Ob- und Nidwalden) geschlossen wurde ( Rütli-Schwur ).
Man weiss jedoch nicht, wo, an welchem Tag genau und wie die Vertreter von Uri, Schwyz und Unterwalden den Beistandspakt von 1291 besiegelt haben. Ein Rütli – am Mythen – wird erst 1307 erwähnt. Dort hätten die Urner nachts zu den Schwyzern stossen können, um im Morgengrauen nördlich ins Territorium des Klosters Einsiedeln einzufallen.
Als "Wiege der Schweiz " hat die Wiese den Charakter eines nationalen Denkmals , wobei die Verantwortlichen auf die sonst übliche Monumentalität verzichteten. Auf dem Rütli finden sich statt dessen ein Gasthaus, eine Picknickwiese, der Drei-Länder-Brunnen und eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Ortes. Über einen Bootsanlegestelle lässt sich das Rütli bequem vom Urnersee aus erreichen, dagegen ist der Zugang von Land her sehr zeitraubend und mühsam.
Ermöglicht wurde die Erhaltung des Rütlis in seiner historischen Form durch eine Geldspende Schweizerischer Schulkinder an die "Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft" im Jahre 1859 , die damit das Gelände käuflich erwarb und den Schweizer Behörden als unveräusserliches Nationaleigentum übergab. Der Anstoss für diese Aktion war der später gescheiterte Versuch, an dieser Stelle ein Hotel bauen zu wollen.
Am 25. Juli 1940 fand hier der Rütlirapport durch General Henri Guisan statt.
Seit 1991 beginnt hier der Weg der Schweiz als Wanderweg rund um den Urnersee.
Auch heute noch feiert die Schweiz an jedem 1. August auf dem Rütli ihren Geburtstag ( Bundesfeier ), bei dem unter anderem ein prächtiges Feuerwerk entfacht wird. Die Rütlifeier wurde in den letzten Jahren immer häufiger durch Rechtsradikale gestört. Bisheriger Höhepunkt dieser Störungen bildet hierbei die Feier vom 1. August 2005 , an der Bundespräsident Samuel Schmid beschimpft wurde.
Literatur
- Georg Kreis: Mythos Rütli - Geschichte eines Erinnerungsortes (2004) Orell Füssli, Zürich, 272 S. mit 72 Abb., ISBN 3-280-06042-7
Siehe auch
1. August , Rütli-Schwur , Rütlirapport
Koordinaten:
46° 58' 11" N, 8° 35' 39" O
Kategorien : Schweizerische Geschichte | Geographie (Schweiz) | Uri (Kanton) | Nationales Symbol (Schweiz)
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Wikipedia
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