Karlshospital
Das Karlshospital (ehemals Zuchthaus am Zuchtberg) wurde 1720 -21 in Kassel als Erziehungs- und Besserungsanstalt errichtet. Seine Ruine steht noch heute am Ufer der Fulda an der Weserstraße in der Kasseler Innenstadt.
Geschichte
Landgraf Karl bestimmte die Anstalt für:
- "ungerathene Kinder, Verschwender und Müßiggänger biß zu Ihrer besserung, auch sonstige Malificanten, Falsary undt Landstreicher zur straffe zur Arbeit angehalten und verpflegt werden." (zitiert n. Lit.: Hessische Landesordnung, 1720)
Im Laufe der Zeit änderte sich der Charakter des Karlshospital. Spätestens zum Ende des 18. Jahrhunderts entwickelt es sich zu einem Gefängnis im klassischen Sinn. In der Weimarer Republik wurden es zu einem Fürsorgeheim umgebaut mit einer Suppenküche und kleinen Sozialwohnungen. Die Nationalsozialisten richteten im Karlshospital eine Schutzhaftstelle ein. Im 2. Weltkrieg brannte das Gebäude aus und steht bis heute leer.
Die Stadt Kassel bemüht sich seit Ende 2005 einen Käufer für das Gebäude zu finden. Für die Symbolische Summe von 1 Euro steht das Karlshospital zum Verkauf mit der Auflage es denkmalgerecht instand zu setzen.
Baugestalt
Das Gebäude hat einen rechteckigen Grundriss von 48 x 15,6 Metern und war ursprünglich von einem Mansarddach gekrönt. Die Raumaufteilung von kleinen zur Fulda zeigenden kreuzgewölbten Zellen und einem großen mehrgeschossigem Saal zur Stadtseite ist heute noch zu erkennen. Die Form und die Anordnung einiger Fenster weichen nach den verschiedenen Umbauten vom Konzept von 1720 ab. Das ursprüngliche Dach fiel 1889 einem Brand zum Opfer und wurde durch ein schlichtes Satteldach ersetzt, von dem noch ein Giebel über das provisorische Notdach der Nachkriegszeit ragt.
Literatur
- Alois Holtmeyer, Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Kassel, Bd. VI, Marburg, 1923
- Hessische Landesordnung III, 1.September 1720, Kassel
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